Die kleinen Unterschiede

Jeder Reisende kennt das, die kleinen Unterschiede, die einem unterwegs so auffallen und eher ins Auge springen, wenn man nicht so lange dort ist.

Rücksichtsnahme und Hilfsbereitschaft

Japan ist da keine Ausnahme. Die Kultur ist doch recht verschieden, auch wenn vieles auch sehr westlich ist. Was auffällt ist die starke Rücksichtsnahme auf den anderen. Man will sich nicht gegenseitig auf die Nerven gehen. Das fängt damit an, dass Baustellenfahrzeuge mit Wasser abgespritzt werden, bevor sie auf die Straße fahren. Wenn man nach dem Weg fragt oder eigentlich nur fragend rumsteht, wird man angesprochen, ob man Hilfe benötigt und wird dann praktisch bis an den Zielort gebracht. Überall sind man Menschen mit Mundschutz, zum einen um sich nicht anzustecken, zum anderen um andere mit seinen Bakterien und Viren zu behelligen.

Kleine praktische Lösungen machen den Unterschied

  1. Wenn man in Japan von einem Ort zu anderen reist, kann man einen Kofferdienst in Anspruch nehmen. Dazu geht man in einen nahegelegenen Supermarkt und füllt dazu je ein Formular pro Koffer aus. Darin wird die Zieladresse und Kontaktdaten eingetragen. Der Haken, die Formulare muss man auf japanisch ausfüllen. Diese gibt man an der Kasse ab, je nach Dienst zahlt man sofort oder beim Empfang. Anschließend kann man die Weiterreise antreten, die Koffer werden abgeholt und an den Zielort transportiert. Da der Schnellzug Shinkanzen innen recht eng ist, bietet sich der Service nicht nur aus Bequemlichkeit an.
  2. Taxitüren können vom Fahrer geöffnet und geschlossen werden.
  3. Toiletten sind ein großes Ding hier, man hat davon schon mal gehört. Hier noch die Highlights: Toilettensitze sind vorgewärmt, sie haben integrierte Duschen für danach und ein kleines Waschbecken auf dem Wasserkasten. Wenn man abgezogen hat, kann man sich die Hände direkt dort waschen, das Abwasser wird zur Spülung verwendet.
  4. Im Restaurant bekommt man Erfrischungstücher, mit denen man vor dem Essen die Hände reinigen kann.
  5. Überall stehen Automaten für alle mögliche.

Was nicht so durchdacht ist

Ja, auch so ein pragmatisches Land wie Japan hat manches, was etwas nervt:

  1. Es gibt in kleineren Straßen oft keine Bürgersteige, so muss sich seinen Fußweg mit Autos und Radfahrern teilen.
  2. Apropos Radfahrer, die fahren grundsätzlich überall, also auch auf dem Bürgersteig und tauchen manchmal sehr plötzlich auf. Man muss immer wachsam bleiben.
  3. Viele Bedienungsknöpfe sind auf japanisch geschrieben, also auch Aufzugsknöpfe. Statt Zahlen für Etagen steht da, wofür die Etage steht. Für Ausländer nicht immer einfach zu entziffern. Das gilt auch für technische Geräte wie Wasserkocher und Herd.
  4. Aus Angst vor Terror wurden viele Mülltonnen abgeschraubt. Abfall muss man häufig nach Hause schleppen.

Insgesamt aber ein tolles Land, das man gesehen haben sollte. Das Essen ist superlecker und vielseitig. Ja, es gibt auch mehr als Sushi. Auch Freunde von Architektur, Design und fremde Kulturen kommen voll auf Ihre Kosten. Der Vorteil, Japan ist ein zivilisiertes Industrieland, man kann sich sehr sicher fühlen, die Infrastruktur ist top und es gibt immer etwas zu sehen. Ist aber auch nicht ganz günstig.

 

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